Die abwechslungsreiche Tätigkeit sowie die beeindruckende Aussicht machen für Jürgen Reuter die Faszination Gerüstbau aus.

Faszination Gerüstbau

In unserer Interviewreihe sprechen wir mit Experten unter anderem über Chancen sowie Herausforderungen der Gerüstbaubranche und unterhalten uns vor allem über eines – die Faszination Gerüstbau. 
Zudem erfahren Sie, welche Rolle dabei der PERI UP Gerüstbaukasten spielt und wie wir als Gerüsthersteller die Zukunft des Gerüstbaus mitgestalten können.

Im Interview mit Jürgen Reuter

Vom Auszubildenden zum Geschäftsführer: Wir haben uns mit Jürgen Reuter von der SchmidtGulhan Gerüste GmbH verabredet, um mit ihm nicht nur über seinen erfolgreichen Werdegang im Unternehmen, sondern auch über den wortwörtlich aussichtsreichen Beruf eines Gerüstbauers sowie das Erfolgsrezept für eine wirtschaftliche und gesunde Unternehmensstrategie zu sprechen.
 

Redakteurin: Seit wann sind Sie im Gerüstbau tätig und wann sind Sie zur SchmidtGulhan Gerüste GmbH gekommen?

Mein Weg als Gerüstbauer startete im Jahr 2003, als ich bei einem Praktikum zum ersten Mal mit dem Gerüstbau in Berührung kam. Das Praktikum sowie meine verkürzte Gerüstbaulehre absolvierte ich bei der Schmidt Gerüstbau GmbH, die dann 2007 mit der Gulhan Gerüste GmbH fusionierte. Nach einer Auszeit von ca. sechs Jahren, die ich in Freiburg verbrachte, kam ich zu unserer heutigen Firma, der SchmidtGulhan Gerüste GmbH, zurück und arbeitete hier nach meiner Kolonnenführertätigkeit anschließend als Bauleiter. In dieser Zeit absolvierte ich noch die Ausbildung zum Gerüstbaumeister und bin nun seit 2021 Geschäftsführer.

Redakteurin: Vermissen Sie die Tage auf der Baustelle, seitdem Sie als Geschäftsführer agieren?

Hier kann ich klar antworten: Ja, ich vermisse den Baustellenalltag und das tägliche Auf- und Abbauen von Gerüsten. Ich bin deshalb sehr froh darüber, dass mein Alltag als Geschäftsführer nicht ein reiner Bürojob ist, sondern ich auch hier regelmäßig auf Baustellen bin und mit vielen Menschen ins Gespräch komme. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass ich gerne mit aufbauen würde, vor allem wenn großartige Baustellen anstehen.

Jürgen Reuter startete als Auszubildender und ist inzwischen Geschäftsführer der SchmidtGulhan Gerüste GmbH.


Redakteurin: Wie schaut das Leistungsportfolio von der SchmidtGulhan Gerüste GmbH aus?

Wir möchten „alles“ abdecken und breit gefächert aufgestellt sein. Wir hatten einmal in Erwägung gezogen, uns auf den Industriegerüstbau zu spezialisieren. Glücklicherweise haben wir diese Überlegung nicht in die Tat umgesetzt, weil diese Spezialisierung beispielsweise während der Corona-Zeit einen enormen Auftragsrückgang bedeutet hätte. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungswerte möchten wir unser Leistungsportfolio so breit wie möglich halten, um derartige Risiken zu minimieren.

Redakteurin: Was macht die SchmidtGulhan GmbH einzigartig? Wie unterscheiden Sie sich im Vergleich zu anderen Unternehmen in Ihrer Region?

Momentan sind wir die einzigen, die in der Region Nürnberg auf PERI umgestellt haben – schon allein diese Systemumstellung macht uns einzigartig.
Des Weiteren zeichnet uns unsere offene und ehrliche Zusammenarbeit mit den Kunden aus. Wir wollen nicht jeden Auftrag um jeden Preis haben, sondern wir wollen von Anfang an mit offenen Karten spielen und jederzeit auch beratend zur Seite stehen. Somit ist es nicht unsere Art, hinterher das Geld zu verdienen – womit ich meine, dass es bei uns wenige Nachträge gibt.
Genau für diese Vorgehensweise und die damit einhergehende Zuverlässigkeit danken uns die Stammkunden und sie wissen das sehr zu schätzen. Ich würde zusammenfassend sagen, dass unser Gesamtpaket einfach passt. Wir sind zwar nicht immer die Günstigsten, doch dafür stehen wir für höchste Qualität.

Die SchmidtGulhan Gerüste GmbH zeichnet eine offene und ehrliche Zusammenarbeit mit ihren Kunden aus und bietet Zuverlässigkeit in Kombination mit hoher Qualität.

Redakteurin: Wie sind Sie zum Gerüstbau gekommen?

Das klingt jetzt banal: durch das Geld. Ich saß in der Schule und wir haben im Unterricht eine Übersicht zu den Verdiensten in den verschiedenen Ausbildungsberufen angeschaut und an erster Stelle war damals der Gerüstbauer. Das hat mich als junger Mensch dazu veranlasst mir diesen Beruf näher anzuschauen und ich habe mich dann – wie schon gesagt – für das Praktikum bei Schmidt Gerüstbau entschieden.
Am ersten Tag stand dann direkt der Nordturm der Lorenzkirche in Nürnberg auf dem Programm. Auf über 80 m konnte ich direkt testen, ob diese Arbeit meinen Vorstellungen entspricht und dann war mir nicht nur wegen der beeindruckenden Aussicht klar – das ist mein Ding.

Redakteurin: Was fasziniert Sie am Gerüstbau?

Hier kann ich direkt an die vorherige Frage anknüpfen: Die Aussicht und die Orte, an die ein „Normalsterblicher“ nicht kommt, faszinieren mich. Man bekommt spezielle Einblicke in die Umwelt und sieht die Umgebung aus einer anderen Perspektive.
Zudem bringt der Gerüstbau immer neue Herausforderungen mit sich, denn Gerüstbau bedeutet nicht einfach nur „Zusammenstecken“, sondern jedes Gerüst ist anders. Man muss sich fragen: Wie setzte ich die Anforderungen optimal um? Wie kann ich das Gerüst entsprechend bauen? In meiner Position als Geschäftsführer stellt sich auch die Frage, wie ich ein Projekt wirtschaftlich realisieren und mein Material generell wirtschaftlich einsetzen kann. Und genau diese Fragestellungen machen den Gerüstbau nie langweilig, sondern immer abwechslungsreich.

Redakteurin: Gibt es für Sie eine Art "Herzensprojekt, das Sie in Vergangenheit realisiert haben oder an dem Sie aktuell arbeiten?

Mein Herzensprojekt ist mein erster Kirchturm, den ich selbst eingerüstet habe. Insbesondere die Höhe und der Fakt, dass es keine Pläne von diesem Kirchturm gab, machten das ganze reizvoll für mich. Der Turm war insgesamt 69 m hoch, die letzten 30 m waren freistehend. Das bedeutet, dass man da nichts mehr ankern kann. Das würde ich schon als Königsdisziplin bezeichnen, diesen Kirchturm funktionierend einzurüsten – ganz ohne Pläne.
An solchen Herausforderungen wächst man und solche Projekte bestätigen, dass man im Gerüstbau nie auslernt, sondern sich in einem ständigen Lernprozess befindet.

Die abwechslungsreiche Tätigkeit sowie die beeindruckende Aussicht machen für Jürgen Reuter die Faszination Gerüstbau aus.

Redakteurin: Welche Herausforderungen sagen Sie für den Gerüstbau im Allgemeinen voraus?

Es ist kein Geheimnis, dass der Wohnungsbau zurück geht. Glücklicherweise merkt man das aktuell in Nürnberg noch nicht so extrem, das wird uns aber irgendwann auch erreichen. Da der Neubau somit abnimmt, verlagern sich unsere Projekte in Bereiche wie Installation von PV-Anlagen, Sanierungs- und Dämmungsarbeiten. Unsere Aufgabe – nicht nur in schwierigen Zeiten – ist es sicherzustellen, dass das Material arbeitet und wir mit kleineren Projekten einen hohen Durchlauf generieren. In unserer Konstellation haben wir im Jahr maximal zwei Baustellen, die 20.000 m² Gerüstmaterial fordern, um die Wirtschaftlichkeit zu erhalten.
Außerdem verspüren wir alle einen Wandel in Sachen Sicherheit. Es hat sich in den letzten drei bis vier Jahren merklich etwas getan und sichere Arbeitsabläufe spielen eine immer größer werdende Rolle. Wir bekommen auch aufgrund dieser Thematik explizit Aufträge von Kunden, da wir mit dem Gerüstsystem von PERI bauen und sie somit wissen, dass aufgrund der vorlaufenden, systemintegrierten Geländermontage sowie den ebenen Belagsflächen Gefahren wie Stolperfallen reduziert werden und somit keine „Scherereien“ auf sie zukommen.

Redakteurin: Wie meistern Sie den Fachkräftemangel, was tun Sie für Ihre Mitarbeiter?

Wir möchten generell mehr auf den Beruf des Gerüstbauers aufmerksam machen und sind deshalb bei Informationsveranstaltungen an Schulen vertreten sowie im Sponsoring und auf Social Media aktiv, um jungen Menschen den spannenden Beruf näher zu bringen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass viele diese Branche gar nicht auf dem Schirm haben und deswegen möchten wir uns als Ausbildungsbetrieb für Gerüstbauer klar positionieren. Generell merken wir, dass heutzutage die Work-Life-Balance von großer Bedeutung ist, und nicht zuletzt deshalb bieten wir allen unseren Mitarbeitern Benefits wie bezahlte Fahrtzeiten, zeitlich freie Pausengestaltung, Bikeleasing, Verpflegungszuschüsse, Lkw-Verleih für private Zwecke etc.

Redakteurin: Was war für die SchmidtGulhan Gerüste GmbH ausschlaggebend bei der Entscheidung zur Investition in PERI UP?

Hierfür gab es zwei Gründe: Zum einen können wir mit PERI UP unsere Mitarbeiter schonen, da die Bauteile leicht sind und somit das Handling sowie der Transport vereinfacht werden. Zum anderen können wir mit dem System von PERI die TRBS-2121-1 einfach erfüllen und umsetzen, da hier die vorlaufende Geländermontage systemintegriert und ohne Zusatzbauteile erfolgen kann.

Mit PERI UP und insbesondere der Stielbauweise können Projekte der SchmidtGulhan GmbH flexibler und schneller umgesetzt werden.

Redakteurin: Gibt es Merkmale, die Sie besonders vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugen?

PERI UP und insbesondere die Bauweise mit dem Easy Stiel ermöglichen es uns, kreativer sowie flexibler zu bauen und unsere Projekte schneller umzusetzen. Aufgrund der einfachen Steckverbindungen werden so gut wie keine Kupplungen benötigt und das spart wertvolle Zeit. Außerdem können wir spaltenfreie Belagsebenen bauen. Mich als Gerüstbauer muss ein Gerüst optisch sofort ansprechen und für mich muss auf den ersten Blick sowie beim ersten Betreten erkenntlich sein: Das Gerüst ist sauber gebaut, hier sind Ecken gut ausgebildet und keine Stolperfallen vorhanden. Genau diese Art der Umsetzung bietet uns der PERI UP Gerüstbaukasten.

Redakteurin: Geben Sie uns einen Ausblick: Wo geht für die SchmidtGulhan Gerüste GmbH die Reise im Gerüstbau hin?

Wir haben aktuell eine gesunde Größe, mit der wir sehr zufrieden sind. Gerade die aktuelle Zeit sowie die vergangenen Jahre zeigen, dass es schwierig ist, langfristig zu planen. Hier denke ich an Themen wie Inflation, Coronapandemie oder auch den Krieg in der Ukraine. Dementsprechend werden wir den Markt weiter beobachten und falls sich die Möglichkeit bietet, vor allem wirtschaftlich gesund wachsen zu können, werden wir das überlegt und verantwortungsbewusst tun.

Redakteurin: An welchen Stellen können wir Sie noch besser unterstützen? Welche Wünsche haben Sie für die weitere Zusammenarbeit mit PERI?

Alles, was ich jetzt sagen würde, wäre Jammern auf hohem Niveau. Die Unterstützung unseres zuständigen Fachberaters, der Techniker sowie der Marketing-Abteilung ist sehr gut und lässt aktuell keine Wünsche offen. Wir möchten getreu unserem gemeinsamen Bannermotto „Zwei Partner, eine Vision“ weiterhin die Zukunft gemeinsam mit PERI erfolgreich gestalten.

Jürgen Reuter schätzt die gute Zusammenarbeit mit PERI und baut weiterhin auf eine partnerschaftliche Vision: Die Zukunft des Gerüstbaus gemeinsam gestalten.